Exkursionen

Exkursionen zählen zu den Standards des kunstwissenschaftlichen Studiums, so auch am Studiengang der Kunstwissenschaft in Kassel. Kai-Uwe Hemken hat im Rahmen seiner Lehre zahlreiche Exkursionen durchgeführt, die u.a. nach Wien, München, Berlin, Köln oder Düsseldorf geführt haben. Mit Studierenden der Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik wurden vor Ort im Sinne von ‚Übungen vor Originalen‘ herausragende Beispiel der Architektur-, Kunst- und Museumsgeschichte angeschaut. 

Von besonderer Bedeutung sind Studienreisen, die über das Programm von Exkursionen (Übung vor Originalen) weit hinausgehen. Denn ausgehend von einer besonderen Themenstellungen werden darüber hinaus Gespräche mit Künstler*innen, Galeristen*innen, Kuratoren*innen, Wissenschaftler*innen und Studierenden in den jeweiligen Ländern geführt. Auf Initiative von und in Zusammenarbeit mit Kollegen der Kunstwissenschaft in Kassel wurden diese Studienreise durchgeführt, die als Reiseziele Israel, Schottland, Moskau und New York hatten. Diese Studienreise wurden von der Universität Kassel (PROMOS) finanziell unterstützt.

New York

New York gilt als herausragendes Fallbeispiel einer international ausgerichteten gewachsenen Museums-, Ausstellungs- und Kunstlandschaft, die über Jahrzehnte hinweg eine Führungsrolle in der internationalen Kunstbetrieb gespielt hat und spielt. Das Metropolitan Museum, das New Museum of Contemporary Art, das Guggenheim Museum, das Museum of Modern Art, das Whitney Museum of American Art und Creative Time Corp. werden als großformatige Ausstellungsinstitutionen bzgl. ihrer Geschichte und Gegenwart analysiert und die dortigen Kuratoren und Kuratorinnen bzgl. ihres Selbstverständnisses und ihrer Alltagspraxis befragt. Mehr als nur ein Grund liegt also vor, dass sich eine Exkursionsgruppe der Kunstwissenschaft auf den Weg dorthin macht: Unter der Leitung von Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken und Prof. Dr. Alexis Joachimides reiste eine Gruppe aus 20 Studierenden vom 23.4. bis 28.4.2017 nach New York.

Es wurden sowohl zentrale kunstwissenschaftlich wie architekturgeschichtlich relevante Kunstobjekte resp. Architektur vor Ort untersucht, als auch zahlreiche Gespräche mit Kuratoren*innen und Dozierenden/Studierenden der Columbia University geführt. Die zentrale Fragestellung aller ‚Übungen vor Originalen‘ und der Gespräche war die kritische Sichtung einer Kunstmetropole und den Bedingungen und Möglichkeiten der kuratorischen Praxis.

Die Exkursion sah ein abwechslungsreiches Programm vor, das zunächst die wissenschaftliche Analyse von Museumsbeständen zugleich aber auch eine kritische Besichtigung des Hauses absolvierte. Die Einschätzungen vor Ort, die mit den vorausgehenden Untersuchungsergebnissen abgeglichen werden, dienten als Ausgangspunkte für das nachfolgende Gespräch mit den verschiedenen Kuratoren*innen der jeweiligen Häuser. Ein Plenum, das die zahlreichen Eindrücke, Erkenntnisse und Ergebnisse festhält, schloss den jeweiligen Tag ab. Von besonderer Bedeutung war die mehrstündige und mehrfache Zusammenkunft mit Prof. Noam Elcott (mit seinen Studierenden), Kuratorenkollegen*innen des MoMa, in deren Zuge die aufgeworfenen Fragestellungen zur kuratorischen Theorie und Praxis erörtert wurden.