EDV und Kunstgeschichte

Das Kunstgeschichtliche Institut der Ruhr-Universität Bochum richtete  in den Jahren 1994-97 ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum Themenfeld ‚EDV und Kunstgeschichte‘ ein, nachdem die Volkswagen Stiftung im Verbund mit dem Bildarchiv Foto Marburg ein gleichnamiges Förderprogramm ausgelobt und einen diesbezüglichen Antrag des Bochumer Instituts positiv entschieden hatte. Die Leitung des Bochumer Projektes, das sich fortan im Verbund mit einer Reihe von weiteren Kunstgeschichtlichen Instituten in Deutschland befand, hatte Prof. Dr. Reinhard Schleier inne, während das Team vornehmlich von Dr. Hubertus Kohle und Dr. Kai-Uwe Hemken bestimmt wurde.

Kai-Uwe Hemken oblag als Kustos der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität sowohl die EDV-gestützte Inventarisierung des gesamten universitären Bestandes der modernen Kunst als auch eher experimentell angelegte Teilprojekte mit Forschungscharakter, die Kai-Uwe Hemken entwickelt hatte. Hierzu zählen der Aufbau einer Datenbank zur Aktionskunst (Happening, Fluxus) in Nordrhein-Westfalen seit den 1960er Jahren und die Entwicklung eines ICONCLASS-Systems für Kunst mit abstrakter Formensprache. Die Teilprojekte zur Aktions- und abstrakten Kunst erfordern neben der Erfassung entsprechender Ereignisse und Fallbeispiele auch eine Typologisierung und die Definition einer formensprachlichen Matrix, so dass sie in eine retrievalfähige Systematisierung (Datenbank) für beide moderne künstlerische Ausdrucksmedien überführt werden können. Die projektspezifische Forschungsarbeit wurde von einer kritischen Sichtung und Reflexion über die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Neuen Medien begleitet, die sich u.a. in Publikationen von Kai-Uwe Hemken niedergeschlagen  hat: